Neurobiologische Grundlagen der Hypnose – neueste Erkenntnisse aus der Hirnforschung
Prof. Dr. Ulrike Halsband
Neuropsychologie
Institut für Psychologie
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
Engelbergerstraße 41
79098 Freiburg
E-Mail: mailto:halsband@psychologie.uni-freiburg.de
Gliederung
1. Einleitung: Hirnforschung- von der Phrenologie zu modernen Verfahren der Bildgebung
2. Lernen von Wortpaarassoziationen im Wachzustand und in Hypnose- PET-Studien und Neuropsychologie (eigene Untersuchungen)
3. Plastische Veränderungen im Gehirn nach Tranceinduktion: Einblicke in internationale Forschungsergebnisse
4. Genforschung und Hypnose
5. Zusammenfassung
3. Plastische Veränderungen im Gehirn nach Tranceinduktion: Einblicke in internationale Forschungsergebnisse
4. Genforschung und Hypnose
5. Zusammenfassung
1. Einleitung: Hirnforschung- von der Phrenologie zu modernen Verfahren der dynamischen Bildgebung
Historisch betrachtet, stellt die phrenologische Theorie von Franz Josef Gall (1758-1828) und Johann Caspar Spurzheim (1776-1823) die erste umfassende Theorie zur Funktionsweise des Gehirns dar. Die sogenannte Phrenologie war im 19. Jahrhundert eine beliebte Pseudowissenschaft.
Gall (1758-1828) & Spurzheim (1776-1823) versuchten die Ausprägung angeborener Fähigkeiten und Neigungen über genau lokalisierbare Hirnpartien an Erhebungen und Vertiefungen der Schädeloberfläche zu erkennen. Die von Gall begründete Lehre ging davon aus, daß man über die Form des Schädels bereits auf die intellektuellen und charakterlichen Eigenschaften eines Menschen schließen könne. Gall unterschied hierbei 27 affektive und intellektuelle Eigenschaften, diese wurden später auf 48 Fähigkeitsbereiche erweitert.
Hierzu zählte der Bereich des Intellekts (z.B. Kreativität, Urteilsfähigkeit, Planungsverhalten), energetische Fähigkeiten (Akzeptanz, Selbsteinschätzung, Festigkeit), moralische Fähigkeiten (Verehrung, Geistigkeit, Bewußtsein) und der Bereich der Liebe (Neigung, Liebenswürdigkeit, Verschlossenheit).
Gall (1758-1828) & Spurzheim (1776-1823) versuchten die Ausprägung angeborener Fähigkeiten und Neigungen über genau lokalisierbare Hirnpartien an Erhebungen und Vertiefungen der Schädeloberfläche zu erkennen. Die von Gall begründete Lehre ging davon aus, daß man über die Form des Schädels bereits auf die intellektuellen und charakterlichen Eigenschaften eines Menschen schließen könne. Gall unterschied hierbei 27 affektive und intellektuelle Eigenschaften, diese wurden später auf 48 Fähigkeitsbereiche erweitert.
Hierzu zählte der Bereich des Intellekts (z.B. Kreativität, Urteilsfähigkeit, Planungsverhalten), energetische Fähigkeiten (Akzeptanz, Selbsteinschätzung, Festigkeit), moralische Fähigkeiten (Verehrung, Geistigkeit, Bewußtsein) und der Bereich der Liebe (Neigung, Liebenswürdigkeit, Verschlossenheit).
Obwohl viele der spekulativen phrenologischen Theorien nicht bestätigt werden konnten, machten Gall und Spurzheim (1810) dennoch eine Reihe wichtiger Entdeckungen:
1. Der Cortex und seine Gyri bestehen aus aktiven Zellen, die mit Hirnstamm und Rückenmark verbunden sind.
2. Sie folgerten, daß der Cortex durch seine Projektionen zum Rückenmark das Verhalten bestimmen kann.
3. Beide Hirnhälften sind durch das Corpus callosum verbunden und können daher miteinander wechselwirken.
Einer der bedeutendsten Pioniere der Neurowissenschaften und Vater der kognitiven Psychobiologie ist Donald Olding Hebb. Er beschrieb 1949 in seinem heute berühmten Buch "Organization of Behaviour" seine Hebb'sche Regel.
Demnach ist die per Synapse vorgenommene Verschaltung zwischen den Nervenzellen plastisch und ändert sich proportional zur Aktivität vor und hinter der Nervenzelle. Nervenzellen können auf diese Weise ihre Aktivitäten miteinander korrelieren, um Zusammenschlüsse zu bilden, die Hebb als "cell assemblies" bezeichnet hat. Es handelt sich hierbei um funktionelle neuronale Einheiten, die aufgrund einer gemeinsamen Aktivierung eine verstärkte Verschaltung erfahren haben.
Die neuronalen Einheiten sind über gewichtete Verbindungen vernetzt, in Verknüpfungen von Neuronennetzen werden Lernerfahrungen verankert. Nicht ein einzelnes Neuron, sondern ein Ensemble von Neuronen speichert die Erfahrung. Mit dieser Theorie hat Hebb die von der aktuellen Hirnforschung mit modernster Technik gewonnene Vorstellung von den dynamischen neuronalen Netzwerken des Gehirns vorweggenommen.
Demnach ist die per Synapse vorgenommene Verschaltung zwischen den Nervenzellen plastisch und ändert sich proportional zur Aktivität vor und hinter der Nervenzelle. Nervenzellen können auf diese Weise ihre Aktivitäten miteinander korrelieren, um Zusammenschlüsse zu bilden, die Hebb als "cell assemblies" bezeichnet hat. Es handelt sich hierbei um funktionelle neuronale Einheiten, die aufgrund einer gemeinsamen Aktivierung eine verstärkte Verschaltung erfahren haben.
Die neuronalen Einheiten sind über gewichtete Verbindungen vernetzt, in Verknüpfungen von Neuronennetzen werden Lernerfahrungen verankert. Nicht ein einzelnes Neuron, sondern ein Ensemble von Neuronen speichert die Erfahrung. Mit dieser Theorie hat Hebb die von der aktuellen Hirnforschung mit modernster Technik gewonnene Vorstellung von den dynamischen neuronalen Netzwerken des Gehirns vorweggenommen.
Ein wesentlicher Durchbruch gelang der modernen Hirnforschung mit der Einführung der Verfahren der dynamischen Bildgebung. Hierzu zählen die Positronen-Emissions-Tomographie (PET) und die funktionelle Magnet-resonanztomographie (fMRT), die die Darstellung funktionsabhängiger Veränderungen mit einer hohen räumlichen Auflösung ermöglichen. Somit gelang es, Aktivierungen im Gehirn gewissermaßen „on-line“ zu analysieren. Hierbei misst die PET den regionalen Blutfluß im Gehirn unter Verwendung radioaktiv markierter Substanzen, sog. Positronenstrahler.
Im Gegensatz hierzu handelt es sich bei der fMRT um ein nicht-invasives Verfahren, das auf den magnetischen Eigenschaften des Gewebes beruht. Von essentieller Bedeutung ist hierbei das BOLD-Verfahren (Blood Oxygenation Level Dependent), das auf den unterschiedlichen elektromagnetischen Eigenschaften des mit Sauerstoff beladenen Hämoglobins basiert und Veränderungen des Blutes im Gehirngewebe misst, die durch erhöhte Neuronenaktivität ausgelöst werden.
Logothetis et al. (2001) gelang es nachzuweisen, daß mit BOLD-fMRT tatsächlich Veränderungen der Neuronenaktivität gemessen und vor allem Eingangssignale aus anderen Hirnarealen und ihre lokale Verarbeitung erfasst werden und weniger die Ausgangssignale zu anderen Hirnarealen. Untersuchungen der neuronalen Grundlagen deklarativen Lernens mittels funktioneller Bildgebung ergaben eine weitgehende Übereinstimmung der PET und fMRT Befunde (Halsband et al., 2002a; Krause et al., 1999a,b; Mottaghi et al., 1999, 2000; Schmidt et al., 2002).
Im Gegensatz hierzu handelt es sich bei der fMRT um ein nicht-invasives Verfahren, das auf den magnetischen Eigenschaften des Gewebes beruht. Von essentieller Bedeutung ist hierbei das BOLD-Verfahren (Blood Oxygenation Level Dependent), das auf den unterschiedlichen elektromagnetischen Eigenschaften des mit Sauerstoff beladenen Hämoglobins basiert und Veränderungen des Blutes im Gehirngewebe misst, die durch erhöhte Neuronenaktivität ausgelöst werden.
Logothetis et al. (2001) gelang es nachzuweisen, daß mit BOLD-fMRT tatsächlich Veränderungen der Neuronenaktivität gemessen und vor allem Eingangssignale aus anderen Hirnarealen und ihre lokale Verarbeitung erfasst werden und weniger die Ausgangssignale zu anderen Hirnarealen. Untersuchungen der neuronalen Grundlagen deklarativen Lernens mittels funktioneller Bildgebung ergaben eine weitgehende Übereinstimmung der PET und fMRT Befunde (Halsband et al., 2002a; Krause et al., 1999a,b; Mottaghi et al., 1999, 2000; Schmidt et al., 2002).
Mittels moderner bildgebender Verfahren der Hirnforschung gelang es nachzuweisen, daß eine hypnotische Trance-Induktion zu plastischen Veränderungen im menschlichen Gehirn führt (z.B. Crawford et al., 1998; Faymonville et al.,. 2000; Grond et al., 1995; Kosslyn M, et al. 2000; Maquet et al., 1999 ; Rainville et al., 1997, 1999; 2002; Szechtman et al., 1998). Hypnotische Tranceinduktion stellt somit ein neurobiologisch erfassbares Korrelat der Hirnfunktion in einem veränderten Bewußtseinszustand dar (Rainville et al., 2002).
2. Lernen von Wortpaarassoziationen im Wachzustand und in Hypnose- PET-Studien und Neuropsychologie (eigene Untersuchungen)
In den letzten Jahren haben wir in einer Reihe von Untersuchungen die bildgebenden Verfahren der PET und der fMRT eingesetzt mit dem Ziel, die bei der Enkodierung und dem Abruf von Wortpaarassoziationen involvierten neuronalen Mechanismen zu differenzieren. Es konnte eine Beteiligung des bilateralen präfrontalen Cortex (mit stärkerer linksseitiger Aktivierung) und des anterioren cingulären Cortex während der Enkodierung episodischen Materials nachgewiesen werden.
Beim Abruf der Inhalte zeigte sich eine bilaterale präfrontale Aktivierung (mit stärkerer rechtsseitiger Ausprägung), eine bilaterale Aktivierung im anterioren cingulären Cortex, sowie zusätzlich eine Aktivierung im medialen parietalen Cortex (Präcuneus) nachgewiesen werden (z.B. Halsband et al., 1998; Halsband et al., 2002; Krause et al., 1999a,b; Mottaghy et al., 1999a,b Schmidt et al., 2002). Desweiteren konnten wir zeigen, daß die Aktivierung des Precuneus während des Abrufs episodischen Materials unabhängig von der Präsentationsmodalität (visuell vs auditiv), dem Vorstellungsinhalt des präsentierten Materials (hohe vs niedrige Bildhaftigkeit) und der Verarbeitung in der Mutter-oder einer gut erlernten Fremdsprache ist (Halsband et al., 2002, Krause et al., 1999a; Schmidt et al., 2002).
Beim Abruf der Inhalte zeigte sich eine bilaterale präfrontale Aktivierung (mit stärkerer rechtsseitiger Ausprägung), eine bilaterale Aktivierung im anterioren cingulären Cortex, sowie zusätzlich eine Aktivierung im medialen parietalen Cortex (Präcuneus) nachgewiesen werden (z.B. Halsband et al., 1998; Halsband et al., 2002; Krause et al., 1999a,b; Mottaghy et al., 1999a,b Schmidt et al., 2002). Desweiteren konnten wir zeigen, daß die Aktivierung des Precuneus während des Abrufs episodischen Materials unabhängig von der Präsentationsmodalität (visuell vs auditiv), dem Vorstellungsinhalt des präsentierten Materials (hohe vs niedrige Bildhaftigkeit) und der Verarbeitung in der Mutter-oder einer gut erlernten Fremdsprache ist (Halsband et al., 2002, Krause et al., 1999a; Schmidt et al., 2002).
In jüngster Zeit gelang es uns mittels PET die neuronalen Mechanismen beim Wortpaarassoziationslernen unter Hypnose und im Wachzustand zu untersuchen (Halsband & Laihinen, in Vorbereitung). Untersucht wurden sechs rechtshändige, hochsuggestible Normalprobanden (Stanford Hypnotic Susceptibility Scale). In der Lernphase (Enkodierung) wurde den Probanden auf einem Bildschirm eine Liste von 12 Wortpaaren mit hoher Bildhaftigkeit präsentiert (Beispiele: Affe-Kerze, Sonne-Vogel), die sie innerlich nachsprechen und lernen sollten.
Das Lernverhalten wurde in Trance und im Wachzustand untersucht. In der Abrufphase (Wachzustand) wurde in randomisierter Reihenfolge nur jeweils das erste Item der Wortpaare präsentiert, und die Probanden sollten das zweite Wort aus dem Gedächtnis assoziieren. In der Enkodierungsphase waren in beiden Versuchsbedingungen bilaterale Aktivierungen im präfrontalen Cortex (Brodmann Areale 9/45/46) und im anterioren cingulären Cortex nachweisbar.
Unterschiede der Aktivierungen fanden sich in einer zusätzlichen occipitalen und verstärkten präfrontalen Aktivierung unter Hypnose. In der Abrufphase (Wachzustand) zeigten sich bilaterale präfrontale und anteriore cinguläre Aktivierungen, sowie Aktivierungen im medialen parietalen Cortex (Brodmann Areal 7, Precuneus) und Cerebellum (Halsband, 2004; Halsband & Laihinen, in Vorbereitung). Beim Abruf der Inhalte, die zuvor unter Hypnose erlernt wurden, waren stärkere Ausprägungen der Aktivierungen im präfrontalen Cortex und Cerebellum, sowie zusätzliche Aktivierungen im Sehzentrum nachweisbar (Abbildung 1). Eine nach der Studie erfolgte Befragung der Probanden nach der Lernstrategie ergab, dass unter Hypnose alle Versuchspersonen die Wortpaare in Form von Bildern gelernt hatten (Halsband, 2004; Halsband & Laihinen, in Vorbereitung).
Das Lernverhalten wurde in Trance und im Wachzustand untersucht. In der Abrufphase (Wachzustand) wurde in randomisierter Reihenfolge nur jeweils das erste Item der Wortpaare präsentiert, und die Probanden sollten das zweite Wort aus dem Gedächtnis assoziieren. In der Enkodierungsphase waren in beiden Versuchsbedingungen bilaterale Aktivierungen im präfrontalen Cortex (Brodmann Areale 9/45/46) und im anterioren cingulären Cortex nachweisbar.
Unterschiede der Aktivierungen fanden sich in einer zusätzlichen occipitalen und verstärkten präfrontalen Aktivierung unter Hypnose. In der Abrufphase (Wachzustand) zeigten sich bilaterale präfrontale und anteriore cinguläre Aktivierungen, sowie Aktivierungen im medialen parietalen Cortex (Brodmann Areal 7, Precuneus) und Cerebellum (Halsband, 2004; Halsband & Laihinen, in Vorbereitung). Beim Abruf der Inhalte, die zuvor unter Hypnose erlernt wurden, waren stärkere Ausprägungen der Aktivierungen im präfrontalen Cortex und Cerebellum, sowie zusätzliche Aktivierungen im Sehzentrum nachweisbar (Abbildung 1). Eine nach der Studie erfolgte Befragung der Probanden nach der Lernstrategie ergab, dass unter Hypnose alle Versuchspersonen die Wortpaare in Form von Bildern gelernt hatten (Halsband, 2004; Halsband & Laihinen, in Vorbereitung).
Auf behavioraler Ebene konnten wir zeigen, daß sich unter Hypnose der Abruf von abstrakten Wortpaaren (Moral-Buße) verschlechterte, wobei sich hingegen die Reproduktionsleistung bei Wortpaaren mit hoher Bildhaftigkeit (Affe-Kerze) verbesserte (Halsband, 2001) (Abbildung 2). Die Ergebnisse sind im Einklang mit der Studie von Crawford & Allen (1996). Die Autoren berichteten bei Personen mit hoher hypnotischer Suggestibilität über einen verbesserten Abruf von bildhaften Wortpaarassoziationen.
Die Annahme, daß Hypnose zu einer Erhöhung der bildhaften Repräsentation führt, wurde in einer weiteren Studie von Bongartz (1985) belegt.
Die Ergebnisse zeigten bei hochsuggestiblen Personen nach einer Altersregression eine höhere Fehlerleistung beim Wiedererkennen semantisch ähnlicher Wörter (Ofen und Herd) als im Wachzustand, hingegen zeigten dieselben Versuchspersonen eine verbesserte Leistung beim Wiedererkennen akustisch ähnlicher Wortpaare (Bäcker-Wecker). Die Autoren unterstrichen damit die Hypothese, daß Hypnose eine eher bildhafte Repräsentation verlangt.
Dieses führt bei Hochsuggestiblen zu einer besseren Diskrimination zwischen dem zuvor dargestellten Wort, welches das kodierte Bild beschreibt, und einem akustisch ähnlichen Distraktor. Hingegen zeigte sich der gegenteilige Effekt bei der Verwendung semantisch naheliegender, wobei die Ähnlichkeit der semantischen Bilder, die beim Abruf assoziiert wurden, zu einer schlechteren Abrufleistung führte. Die verschlechterten Leistungen könnten darauf zurückzuführen sein, daß in der hypnotischen Altersregression eine Interferenz bei bildhaft ähnlichen Präsentationen entstanden ist. Diese Interferenz könnte möglicherweise durch die assoziative Nähe entstanden sein, in der eine Art Überdeckungs-Effekt des schon Gewussten mit dem Neupräsentierten entstanden ist.
Die Ergebnisse zeigten bei hochsuggestiblen Personen nach einer Altersregression eine höhere Fehlerleistung beim Wiedererkennen semantisch ähnlicher Wörter (Ofen und Herd) als im Wachzustand, hingegen zeigten dieselben Versuchspersonen eine verbesserte Leistung beim Wiedererkennen akustisch ähnlicher Wortpaare (Bäcker-Wecker). Die Autoren unterstrichen damit die Hypothese, daß Hypnose eine eher bildhafte Repräsentation verlangt.
Dieses führt bei Hochsuggestiblen zu einer besseren Diskrimination zwischen dem zuvor dargestellten Wort, welches das kodierte Bild beschreibt, und einem akustisch ähnlichen Distraktor. Hingegen zeigte sich der gegenteilige Effekt bei der Verwendung semantisch naheliegender, wobei die Ähnlichkeit der semantischen Bilder, die beim Abruf assoziiert wurden, zu einer schlechteren Abrufleistung führte. Die verschlechterten Leistungen könnten darauf zurückzuführen sein, daß in der hypnotischen Altersregression eine Interferenz bei bildhaft ähnlichen Präsentationen entstanden ist. Diese Interferenz könnte möglicherweise durch die assoziative Nähe entstanden sein, in der eine Art Überdeckungs-Effekt des schon Gewussten mit dem Neupräsentierten entstanden ist.
3. Plastische Veränderungen im Gehirn nach Tranceinduktion. Einblicke in internationale Forschungsergebnisse
In der Tranceinduktion erfolgt mittels Fokussierung der Aufmerksamkeit gewissermaßen eine Hinlenkung der Aufmerksamkeit nach innen, was dann auch zumeist eine intensive Vorstellung und Beschreibung eines inneren Bildes nach sich zieht. Auf der Ebene des veränderten Bewusstseinszustandes schließt sich dann eine Ausweitung der Aufmerksamkeit auf möglichst viele Aspekte des Erlebens an, so daß der geschaffene Erlebnisraum „farbig und erlebbar, zu einer Form der Wirklichkeit wird“ (Revenstorf, 1996). Dem Aspekt des farbigen Erlebens scheint hierbei eine besondere Bedeutung zuteil zu werden.
Diese Interpretation wird unterstützt durch neueste Ergebnisse aus der Hirnforschung, die zeigten, daß ein intensiveres Farberleben unter Hypnose zu plastischen Veränderungen in der Hirnaktivität führt, charakterisiert durch zusätzliche linksseitige Aktivierungen im Fusiform (Brodmann‘sches Gebiet 19) und inferioren temporalen Cortex (Gebiet 20). Interessanterweise waren die linksseitigen Aktivierungen nur unter Hypnose (sowohl bei der realen Präsentation eines Farbstimulus als auch unter Suggestion) evident und im normalen Wachzustand der Probanden nicht registrierbar (Kosslyn et al., 2000).
Eine vermehrte Einbindung sensorischer Parameter sollte sich somit durchaus positiv auf die Bewältigung von Lernprozessen unter Hypnose auswirken. Spezifische neurophysiologische Veränderungen unter Hypnose konnten nicht nur im visuellen Bereich, sondern auch in anderen Sinnesmodalitäten nachgewiesen werden (z.B. Szechtman et al. 1998, Walter et. al., 1990). Die Ergebnisse sprechen somit für eine vermehrte Nutzbarmachung multimodaler sensorischer Verarbeitungsstrategien unter Hypnose.
Rainville et al. (1999) untersuchten hochsuggestible rechtshändige Versuchspersonen mittels PET. Zum Nachweis der Effekte, die mit dem Trancezustand in Verbindung stehen, wurde die Substraktionsmethode genutzt, d.h. der regionale cerebrale Blutfluß unter Hypnose wurde mit dem Blutfluß im Wachzustand kontrastiert. Unter Hypnose fanden sich signifikante Aktivierungsanstiege beidseits im Occipital-Lappen; diese Ergebnisse unterstützen somit die Annahme, daß die erhöhten Aktivierungen im Sehzentrum unter Hypnose als Korrelat der vermehrten Einbeziehung visueller Vorstellungen zu interpretieren sind. Desweiteren fanden sich unter Hypnose vermehrte Aktivierungen im frontalen Cortex , in den inferioren frontalen Gyri. und im rechten anterioren cingulären Cortex. Zusätzlich fanden sich Aktivierungen im rechten anterioren superioren Temporalgyrus und der linken Insula.
In jüngster Zeit (Rainville et al., 2002) konnten die Autoren ihre PET-Befunde von 1999 bestätigen und erweitern. In der Studie von Rainville et al. (2002) sollten die Probanden unmittelbar nach dem Scannen ihre mentale Relaxation und mentale Absorption als Index für eine erfolgreiche hypnotische Trance bewerten .Unter Hypnose gaben alle Versuchspersonen einen erhöhten Grad an Relaxation und Absorption an. Als nächstes wurde versucht, eine Korrelation zwischen den Hirnaktivierungen und den subjektiv empfundenen Relaxations- und Absortionseffekten aufzustellen.
Die Ergebnisse lassen sich wie folgt zusammenfassen:
1. Relaxations-bezogene Aktivierungseffekte: Positive Korrelationen zeigten sich bilateral frontal und rechts occipital im oberen occipitalen Gyrus. Im Gegensatz hierzu ergaben sich negative Korrelationen im rechten posterioren Parietal-Lappen, bilateral in den mittleren und inferioren temporalen, sowie im rechten somato-sensorischen Cortex und der Insula.
2. Absorptions-bezogene Aktivierungseffekte: Positive Korrelationen waren im rechten inferioren parietalen Cortex, im Thalamus und anterioren cingulären Cortex, bilateral präfrontal und im linken Nucleus lentiformis nachweisbar. Hingegen zeigten sich negative Korrelationen im linken inferioren parietalen Cortex und Precuneus, sowie beidseitig im occipitalen Cortex.
Die interessante Dichotomie einer beidseitigen occipitalen Aktivierung in derRelaxations-bezogenen Versuchsanordnung und einer beidseitigen Deaktivierung in der Absorptions-bezogenen Bedingung lässt vermuten, daß es sich hierbei tatsächlich um zwei unterschiedliche Hirnmechanismen handelt. Es ist somit der Grad der subjektiv empfundenen Entspannung, der entscheiden zu sein scheint für die Ausgeprägtheit der occipitalen Aktivierungen.
Unter Hypnose ist es von Vorteil, daß beim Lernvorgang irrelevante oder störende Wahrnehmungen ausgeblendet werden (Dissoziation) können, wie Schmerz, emotionale Komponenten, oder interferierende visuelle und akustische Reize (Erickson, 1939/1995; Revenstorf & Peter, 2001; Spiegel & Vermutten, 1994). Neurobiologisch wurde als Erklärungsmodell der Dissoziation vor allem die Relevanz frontaler Exekutivfunktionen hervorgehoben (Woody & Parvolden, 1998), wobei jedoch die Funktion des frontalen Cortex in einem komplexen neuronalen Netzwerk zu interpretieren ist (Kallio et al., 2001).
Maquet et al. (1999) berichteten vor allem über linkshemisphärische Veränderungen unter Hypnose im parietalen, präzentralen, prämotorischen und ventrolateral-präfrontalen Bereich, über einen beidseitigen Anstieg (links stärker ausgeprägt als rechts) im occipitalen Cortex, sowie über signifikante rechtshemisphärische Erhöhungen im anterioren Cingulum.
Interessanterweise ergeben sich aus neurobiologischer Perspektive Überlappungen mit neuronalen Schaltkreisen, denen eine bedeutende Funktion zuteil wird
a) im Aufmerksamkeitssystem,
b) in der impliziten Informationsverarbeitung.
b) in der impliziten Informationsverarbeitung.
Corticale und subcorticale Netzwerke, denen eine essentielle Funktion in der Aufmerksamkeit zuteil wird, wurden schwerpunktmäßig unterteilt in Alertness, orientierende, und exekutive, Funktionen. Neuronale Schaltkreise, die bei der Aufrechterhaltung der Daueraufmerksamkeit (z.B. bei der Bewältigung klassischer Vigilanzaufgaben) involviert sind, zeigten rechtsseitige Aktivierungen im ventrolateralen und dorsalen frontalen Cortex, sowie in Regionen des parietalen Cortex. Als bedeutende Strukturen des orientierenden Aufmerksamkeitssystems seien die frontale Augenregion, Pulvinar, Colliculus superior, temporo-parietale Grenzregion und der obere Parietal-Lappen zu nennen. Im Bereich der exekutiven Funktionen wurde den anterioren cingulären Strukturen eine bedeutende Funktion zugeschrieben (Raz, et al., 2002, in press).
Desweiteren konnte gezeigt werden, daß in Hypnose neuronale Schaltkreise aktiviert werden, von denen bekannt ist, daß sie eine wichtige Funktion im impliziten Lernen einnehmen (z.B. Maquet et al., 1999; Rainville et al., 1999, 2002). Die Nutzung impliziten Wissens und eine Anregung zu impliziter Informationsverarbeitung nehmen eine Schlüsselfunktion in der hypnotherapeutischen Intervention ein. Bei der Anwendung der implizit erlernten Fähigkeiten wird ein Teil der Wahrnehmung von den eigenen Handlungen abgespalten und sowohl unbewusst registriert als auch durchgeführt. Hypnose scheint einen direkten Einfluß auf unterschiedliche Aspekte des impliziten Gedächtnisses auszuüben, das neben motorischen Fertigkeiten und Skills auch (1) Priming-Aufgaben, (2) einfache Assoziationen, die auf den Prinzipien des Konditionierens beruhen, sowie (3) nicht-assoziatives Lernen umfasst.
(1) Mit Priming wird die verbesserte Fähigkeit zur Verarbeitung, Wahrnehmung oder Identifikation eines Reizes bezeichnet, wobei die Informationsverarbeitung durch die kurz vorher erfolgte Präsentation des gleichen oder eines ähnlichen Reizes vorbereitet wird. Durch Priming (o.a. auch Bahnung) wird somit die Geschwindigkeit und Effizienz der Verarbeitung erhöht.
(2) Die Prinzipien der Konditionierung beziehen sich im allgemeinen auf spezifische Reaktionen des Organismus auf einen bestimmten Reiz. Hierbei erfolgt die Bildung neuronaler Verknüpfungen (Assoziationen) zwischen einem zunächst neutralen Reiz und einem zeitlich nachfolgenden spezifischen Stimulus, der als Auslöser einer bestimmten Reaktion des Organismus fungiert. Nach Kopplung beider Reize in der Konditionierungsphase erfolgt anschließend bereits auf den formals neutralen (nun konditionierten) Reiz die bestimmte Reaktion auch ohne Vorliegen des spezifischen Reizes, da dessen Auftreten durch die Verknüpfung mit dem konditionierten Reiz erwartet wird.
3) Nicht-assoziatives Lernen betrifft u.a. Habituation und Sensitivierung von Reizen. Habituation gilt als einfachste Form des Lernens und bewirkt, daß auf häufig auftretende Reize, die weder positive noch negative Auswirkungen für den Organismus haben, keine Reaktionen mehr erfolgen (Optimierungsprinzip). Bei der Sensitivierung hingegen werden aufgrund einer intensiven Reizerfahrung zukünftige Reizantworten auf nachfolgende, mitunter auch unterschwellige Reize verstärkt. Während jedoch die Habituation ausschließlich reizspezifisch erfolgt, ist die Reiz-Antwort-Spezifität bei der Sensitivierung gering, so daß die Reaktion auf unterschiedlichste Reize erhöht ist (Halsband et al., 2003).
(1) Mit Priming wird die verbesserte Fähigkeit zur Verarbeitung, Wahrnehmung oder Identifikation eines Reizes bezeichnet, wobei die Informationsverarbeitung durch die kurz vorher erfolgte Präsentation des gleichen oder eines ähnlichen Reizes vorbereitet wird. Durch Priming (o.a. auch Bahnung) wird somit die Geschwindigkeit und Effizienz der Verarbeitung erhöht.
(2) Die Prinzipien der Konditionierung beziehen sich im allgemeinen auf spezifische Reaktionen des Organismus auf einen bestimmten Reiz. Hierbei erfolgt die Bildung neuronaler Verknüpfungen (Assoziationen) zwischen einem zunächst neutralen Reiz und einem zeitlich nachfolgenden spezifischen Stimulus, der als Auslöser einer bestimmten Reaktion des Organismus fungiert. Nach Kopplung beider Reize in der Konditionierungsphase erfolgt anschließend bereits auf den formals neutralen (nun konditionierten) Reiz die bestimmte Reaktion auch ohne Vorliegen des spezifischen Reizes, da dessen Auftreten durch die Verknüpfung mit dem konditionierten Reiz erwartet wird.
3) Nicht-assoziatives Lernen betrifft u.a. Habituation und Sensitivierung von Reizen. Habituation gilt als einfachste Form des Lernens und bewirkt, daß auf häufig auftretende Reize, die weder positive noch negative Auswirkungen für den Organismus haben, keine Reaktionen mehr erfolgen (Optimierungsprinzip). Bei der Sensitivierung hingegen werden aufgrund einer intensiven Reizerfahrung zukünftige Reizantworten auf nachfolgende, mitunter auch unterschwellige Reize verstärkt. Während jedoch die Habituation ausschließlich reizspezifisch erfolgt, ist die Reiz-Antwort-Spezifität bei der Sensitivierung gering, so daß die Reaktion auf unterschiedlichste Reize erhöht ist (Halsband et al., 2003).
4. Genforschung und Hypnose
Jüngste Befunde deuten auf eine Rolle in der Variabilität von Neurotransmittern und interindividuellen Unterschieden in der Hypnotisierbarkeit hin (Raz & Shapiro, 2002; Raz et al., im Druck). Eine Schlüsselrolle scheint hierbei der neuronale Botenstoff Dopamin zu spielen.
Dopamin wird von dem Enzym Tyrosin-Hydroxylase aus der Aminosäure Tyrosin aufgebaut. Nach der Freisetzung in den synaptischen Spalt bindet Dopamin entweder präsynaptisch an Autorezeptoren und reguliert die Freisetzung und Synthese von Dopamin, oder es bindet an postsynaptische Rezeptoren. Die dopaminerge Transmitterwirkung wird beendet durch aktiven Dopamin-Rücktransport über den Dopamin-Transporter (DAT) oder durch enzymatischen Abbau zu (primär) Homovanillinsäure (HVA) durch Catechol-O-Methyltransferase (COMT) und Monoamin-Oxidase der B-Form (MAOB).
Dopamin wird von dem Enzym Tyrosin-Hydroxylase aus der Aminosäure Tyrosin aufgebaut. Nach der Freisetzung in den synaptischen Spalt bindet Dopamin entweder präsynaptisch an Autorezeptoren und reguliert die Freisetzung und Synthese von Dopamin, oder es bindet an postsynaptische Rezeptoren. Die dopaminerge Transmitterwirkung wird beendet durch aktiven Dopamin-Rücktransport über den Dopamin-Transporter (DAT) oder durch enzymatischen Abbau zu (primär) Homovanillinsäure (HVA) durch Catechol-O-Methyltransferase (COMT) und Monoamin-Oxidase der B-Form (MAOB).
Vor diesem Hintergrund und der aufwendigen Entwicklung des “Human Genome Projektes” wurde in den vergangenen Jahren versucht, genetisch bedingte Variationen in der dopaminergen Neurotransmission mit interindividuellen Unterschieden auf der Hypnotisierbarkeitsskala (Stanford Hypnotic Susceptibility Scale) in Beziehung zu setzen. Besondere Bedeutung wurde hierbei dem COMT-Gen (Catechol-O-Methyltransferase) zugeschrieben. Das COMT-Gen weist einen funktionellen Polymorphismus auf. Als genetischer Polymorphismus wird hierbei die durch die Allele eines Gens bedingte Vielgestaltigkeit bezeichnet. Innerhalb einer Population treten verschiedene Allele eines Gens auf, wodurch der Phänotyp des von diesem Gen beeinflussten Merkmals unterschiedlich ausfallen kann. Bei dem COMT-Gen Polymorphismus handelt es sich neurochemisch um einen Basenaustausch, der zu einer Substitution der Aminosäuren Valin durch Methionin führt und die Aktivität des Enzyms beeinflußt.
Das COMT Gen lässt sich durch ein einzelnes Valin oder Methionin der Aminosäure wie folgt unterscheiden
Genotyp Häufigkeit Reakt. Schmerz
Methionin/Methionin 20-35% stark
Valin/Valin 20-30% gering
Valin/Methionin 45-60% mittel
Genotyp Häufigkeit Reakt. Schmerz
Methionin/Methionin 20-35% stark
Valin/Valin 20-30% gering
Valin/Methionin 45-60% mittel
Die Ergebnisse zeigten, daß Probanden mit dem Genotyp Valin/Methionin höhere Werte auf der Hypnotisierbarkeitsskala (Stanford Hypnotic Susceptibility Scale) aufwiesen als Probanden des Typus Valin/Valin und Methionin/Methionin (Raz & Shapiro, 2002; Raz et al., im Druck). In zukünftigen Untersuchungen gilt es zu klären, ob es tatsächlich gelingen wird, einen kausalen Zusammenhang gentechnischer, biochemischer und individuell ausgeprägter Suskeptibilitätsfaktoren zu bestätigen.
5. Zusammenfassung
Mit dem Befund, daß eine hypnotische Trance-Induktion zu plastischen Veränderungen im menschlichen Gehirn führt, gelang ein wesentlicher Durchbruch in der Erforschung der neuronalen Grundlagen der Hypnose. Die Ergebnisse basieren auf Untersuchungen mittels moderner Verfahren der dynamischen Bildgebung, wie der PositronenEmissionsTomographie (PET) und der funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT).
Wir untersuchten mittels PET bei hochsuggestiblen Normalprobanden die neuronalen Mechanismen beim Wortpaarassoziationslernen (hohe Bildhaftigkeit) unter Hypnose und im Wachzustand. In der Enkodierungsphase waren in beiden Versuchsbedingungen bilaterale Aktivierungen im präfrontalen Cortex (Brodmann Areale 9/45/46) und im anterioren cingulären Cortex nachweisbar; unter Hypnose zeigten sich zusätzlich occipitale und verstärkte präfrontale Aktivierungen. In der Abrufphase (Wachzustand) waren in der vorangegangenen Lernbedingung unter Trance erhöhte Neuronenaktivitäten im präfrontalen Cortex, Cerebellum und zusätzliche Aktivierungen im Sehzentrum nachweisbar. Auf behavioraler Ebene konnten wir zeigen, daß sich unter Hypnose der Abruf von abstrakten Wortpaaren (Moral-Buße) verschlechterte, wobei sich die Reproduktionsleistung bei Wortpaaren mit hoher Bildhaftigkeit (Affe-Kerze) verbesserte. Die Ergebnisse sprechen für eine verbesserte Umsetzung bildhafter Repräsentationen in Hypnose.
Tranceinduktion führt zu einem intensiveren Farberleben; die PET-Ergebnisse zeigten eine erhöhte neuronale Aktivität im Sehzentrum und korrelieren mit dem Grad der subjektiv empfundenen Entspannung. Interessanterweise ergaben sich aus neurobiologischer Perspektive Überlappungen mit neuronalen Schaltkreisen, denen eine bedeutende Funktion zuteil wird i) im Aufmerksamkeitssystem, ii) in der impliziten Informationsverarbeitung. Erste Ergebnisse aus der Genforschung lassen erblich bedingte Variationen in der individuellen Ausprägung der Hypnotisierbarkeit vermuten.
Referenzen:
Crawford HJ & Allen SN (1996) Paired-associate learning and recall of high and low imagery words: moderating effects of hypnosis, hypnotic susceptibility level, and visualization abilities. American Journal of Psychology, 109(3):353-72
Crawford HJ, Knebel T, Kaplan L, Vendemia JM, Xie M, Jamison S, Pribram KH. (1998) Hypnotic analgesia: 1. Somatosensory event-related potential changes to noxious stimuli and 2. Transfer learning to reduce chronic low back pain. International Journal of Clinical and Experimental Hypnosis. 46(1):92-132
Erickson, M.H. (1939/1995): Eine hypnotische Technik für Patienten mit Widerstand: Der Patient, die Technik, die Grundlagen und Feldexperimente.
In: Rossi, E.L. (Hrsg.): Gesammelte Schriften von Milton H. Erickson (Band 1, Kap. 13, 416-461). Carl Auer, Heidelberg
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